Ein passendes Rudergerät kaufen, dass exzellent verarbeitet ist, wenig kostet und trotzdem ein realistisches Trainingsgefühl bietet, ist gar nicht so einfach.
Nur weil einige Rezensionen auf diversen Verkaufsportal relativ positiv ausfallen und das Produkt als „perfekt“ betitelt wird, bedeutet es nicht unbedingt, dass es auch das passende Rudergerät für Sie ist, denn es kommt auf ganz viele Faktoren an.
Auf unserer Startseite haben wir das Thema „Rudergerät kaufen“ schon leicht angeschnitten. In diesem Beitrag möchten wir genauer auf die Details eingehen. Vorweg sollten Sie nicht blind das erstbeste Rudergerät kaufen. Viele negative Kundenrezensionen, die wir auf diversen Plattformen gelesen haben, beruhen auf Fehlinformationen und der Fehlkauf hätte vermieden werden können.
Damit Ihnen das nicht passiert, haben wir diese Checkliste erstellt.
Widerstandssystem
Das Widerstands- bzw. Bremssystem ist sozusagen das Herz einer Rudermaschine. Jeder Widerstand hat seine Vor- und Nachteile und ist auch Geschmackssache. Beim Kauf eines Rudergeräts sollten Ihnen die Vor- und Nachteile bewusst sein, damit es zu keinem Fehlkauf kommt.
Bis dato haben sich 4 Widerstandssystem durchgesetzt:
- Luft-Widerstand
- Wasser-Widerstand
- Magnet-Widerstand
- Luft-Magnet-Widerstand
Auf unserer Startseite haben wir die jeweiligen Unterschiede der Widerstandssysteme schon ein wenig erklärt. Hier ein Überblick für wen sich welcher Widerstand eignet.
Der Magnetwiderstand eignet sich für Personen, die nicht viel Geld für ein Rudergerät ausgeben möchten. Zudem sind die Rudergeräte mit dem Magnetwiderstand nach dem Wasserwiderstand die leisesten. Vorwiegend ist dieses Bremssystem nicht so stark wie die anderen. Es gibt aber auch Ausnahmen mit einer hohen Schwungmasse oder wo das Widerstandssystem noch zusätzlich mit Strom versorgt wird, wie z.B. beim RSX500 oder dem Chritopeit Como. Die Schwungmasse ist ein guter Indikator für den Widerstand
Das Rudergefühl ist noch ganz gut, aber nicht so toll wie bei Wasser, Luft oder der Kombi Luft und Magnet.
Mit einer Rudermaschine können Sie sich den Weg ins Fitness-Studio sparen. Auch müssen Sie nie wieder auf ein freies Gerät warten. Das erspart nicht nur Zeit, sondern auch Nerven.
Der Luft- & Magnetwiderstand eignet sich für Personen, die sich einen hohen Widerstand wünschen und die Widerstandsstufen am Computer bzw. an der Zugstange steuern können. Grundsätzlich ist der Luft- & Magnetwiderstand ein wenig leiser als der Luftwiderstand. Das Ruderfeeling ist dagegen ein weniger schlechter als das des Wasser- oder Luftwiderstands. Rudergeräte mit einem Luft- & Magnetwiderstand gibt es im Allgemeinen ab 600 €.
Bei allen vier Varianten des Widerstands ist der Bewegungsablauf sehr angenehm und gleichmäßig, sodass sehr gelenkschonend trainiert werden kann. Einzig der Wasserwiderstand hebt sich noch ein wenig ab, da sich das Rudern weicher anfühlt.
Auf den Hydraulikwiderstand gehen wir nicht ein, da dieser am Aussterben ist und auch nicht wirklich zuverlässig ist. Von daher: Finger weg vom Hydraulikwiderstand mit Auslegern.
Lautstärke
Ausschlaggebend für die Lautstärke ist im Normalfall das Brems- bzw. Widerstandssystem, die Gleitfähigkeit des Sitzes und der des Zugsystems. Rudergeräte mit einem Luftwiderstands-Bremssystem, haben ein sehr realistisches Trainingsgefühl, allerdings auch den Nachteil, dass sie bei hoher Intensität ein bisschen laut (über Zimmerlautstärke) werden können.
Dagegen sind Rudergeräte mit einem Wasserwiderstand– oder ein Magnetwiderstands-Bremssystem leiser und können auch problemlos in einer Mietwohnung verwendet werden, ohne den Nachbarn zu ärgern. Mittlerweile gibt es auch Rudermaschinen mit einem dualen Bremssystem auf Luft und einem Magneten. Dieses vereint die jeweiligen Vorteile der Widerstände und ist im Vergleich zum Luftwiderstand ein wenig leiser.
Lautstärke ist aber relativ. Es gibt angenehme und nicht so angenehme Geräusch-Kulissen. Der Wasser-Widerstand ist z.B. sehr leise und wirkt zugleich auch sehr meditativ, wenn das Wasser im Tank plätschert.
Wenn Sie also ein Rudergerät kaufen, sollten Sie unbedingt auf das Bremssystem achten. Aber auch der Punkt „Lautstärke“ in unseren Tests/Produktvorstellungen ist ein guter Anhaltspunkt um Rudergeräte zu vergleichen.
Trainingscomputer
Der Trainingscomputer wird beim Kauf eines Ruderergometers leider zu oft unterschätzt. Vor allem wenn es um das Thema Langzeitmotivation geht, ist ein guter Computer unverzichtbar. Besonders bei technikaffinen oder ambitionierten Ruderern sollte der Trainingscomputer ein wichtiges Kriterium sein. Wir unterteilen den Trainingscomputer in vier Funktionsbereiche (Basisanzeige, Pulsmessung, Trainingsprogramme & Online-Funktion) um die wichtigsten Merkmale für den Rudergerätkauf besser zu erläutern.
Basisanzeige
So gut wie jede Rudermaschine hat einen Trainingscomputer. Allerdings unterscheiden sich die Computer im Funktionsumfang und in der Technik deutlich voneinander. Zunächst einmal ist wichtig, dass das Display gut lesbar oder sogar beleuchtet ist. Viele Rudergeräte, besonders im niedrigen Preissektor scheitern leider schon hier. Außerdem sollte das Display aufgeräumt und nicht zu überladen sein. Zu viele Werte irritieren einen einfach.
So gut wie jedes Rudergerät zeigt mittlerweile die wichtigsten Werte an wie z.B.
- Gesamtzeit
- Gesamtzahl der Ruderschläge
- Ruderschläge pro Minute
- Zeit
- Distanz
- Kalorien
Die besser ausgestatten Rudergeräte zeigen z.B. noch folgende Werte an:
- Zeit für 500m
- Zeit für 2000m
- Herzfrequenz (Pulsgurt)
- Trainingsintensität
Aber nur weile viele Werte angezeigt werden, bedeutet das nicht unbedingt, dass diese auch so stimmen. Besonders bei vielen Low-Budget-Rudergeräten wurde an der Technik gespart und einige Werte wie z.B. die Distanzmessung oder der Kalorienverbrauch sind utopisch hoch.
Pulsmessung
Trainingsprogramme
Online-Modus
Die zwei großen Hersteller WaterRower und Concept2 verfügen jeweils über einen Online-Modus, bei denen es möglich ist, ein Computer/Notebook, ein mobiles Gerät (Smartphone, Tablet) oder den Trainingscomputer direkt mit dem Netzwerk zu verbinden.
Dadurch ist es möglich mit zusätzlicher Software die Online-Funktionen des jeweiligen Herstellers zu nutzen. Dabei sind die Vorteile:
- Wettkämpfe gegen andere
- Im Team rudern
- Private Rennen für persönliche Bestzeiten
- Live-Übersicht von viele Statistiken
- Rudern mit verschiedenen Profilen
- Zusätzliche Trainingsmodi nutzen
- Online-Logbook führen
Der Online-Modus ist ein wichtiger Faktor, wenn es um die Langzeitmotivation geht. Für viele sind die Online-Funktionen auch ein Hauptargument, weshalb die Wahl der Rudermaschine auf das Concept2 und den WaterRower eingegrenzt werden kann.
Info: Die Online-Community des Concept2 ist deutlich größer und zur jetzigen Zeit auch noch ein wenig ausgereifter.
Ihre Körpergröße
Bei vielen Rudergeräten ist die Laufschiene deutlich kürzer als zunächst angenommen. Achten Sie deshalb unbedingt auf die vom Hersteller angegebene maximale Nutzergröße. Für kleinere Personen ist dieses Kriterium nicht unbedingt relevant. Allerdings sollten Personen ab 1,85 m unbedingt darauf achten. Im schlimmsten Fall kaufst du ein Rudergerät, bei dem du den kompletten Bewegungsablauf nicht ausführen kannst und vorzeitig das hintere Ende des Rudergeräts erreichst.
Dadurch werden nicht alle Muskelgruppen gleich beansprucht und das Training wird deutlich beeinträchtigt. Es geht nicht nur viel Trainingspotenzial verloren, auch die Verletzungsgefahr erhöht sich.
Besonders viele Rudergeräte im Low-Budget-Bereich sind sehr kompakt gebaut und haben auch den Nachteil, dass nur Personen bis max. 1,85 – 1,90 m darauf rudern können.
Aber der Mittelklasse sind aber 2,00 m die Regel. In ganz besonderen Fällen kann bei einigen Herstellen wie z.B. Concept2 oder WaterRower auch direkt beim Support nach einer verlängerten Laufschiene angefragt werden.
In unserer Vergleichstabelle können Sie sich die maximale Nutzergröße der jeweiligen Rudermaschinen bequem anschauen und ggfs. auch vergleichen.
Ihr Gewicht
Auch ein sehr wichtiger Punkt beim Kauf einer Rudermaschine, ist die Angabe der maximalen Belastbarkeit. Meiner Erfahrung nach ganz grob gesagt: Je teurer das Gerät, desto mehr Gewicht kann es auch aushalten. Mit der höheren Qualität steigt üblicherweise auch der Preis.
Der Wert der Maximalen Belastbarkeit ist somit auch ein guter Indikator für die Stabilität des Ruderergometers. Das wirkt sich logischerweise auch auf die Langlebigkeit aus. Wenn Sie planen das Rudergerät längerfristig und relativ intensiv zu nutzen, dann solltest du unbedingt auf die Bewertung der Verarbeitung und Angaben der maximalen Belastbarkeit achten.
Ein Positiv-Beispiel ist das Concept2 Modell D mit einer max. Belastungsangabe von 227 kg. Nicht umsonst, werden Profiwettkämpfe auf diesem Rudergerät ausgetragen.
Benötigter PLatz
Bevor Sie ein Rudergerät kaufen, sollten Sie unbedingt auf die Maße der Rudermaschine achten. Einige Rudergeräte, besonders die im oberen Preissegment sind bis zu 2,50 m lang und passen nicht in alle Räumlichkeiten. Dagegen sind die meisten Low-Budget-Rudergeräte in den meisten Fällen sehr kompakt, sodass das Training auch in einem kleinen Raum durchgeführt werden kann. In unseren Tests/Produktvorstellungen finden Sie zu jedem Rudergerät die jeweiligen Maße (L x B x H cm) im Trainings- und Lagerzustand. So kannst du die Rudergeräte direkt miteinander vergleichen.
Lagerung
In den meisten Fällen wird das Rudergerät nach der Trainingseinheit zusammengeklappt und an einem geeigneten Ort abgestellt. Dabei sollten Sie auch auf die Maße achten. Nur weil ein Rudergerät klappbar ist, heißt es nicht unbedingt, dass wenig Platz benötigt wird.
Es gibt aber auch Rudergeräte die über keinen Klappmechanismus verfügen. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil. Das beste Beispiel ist der WaterRower. Dieser lässt sich zur Lagerung einfach in Vertikale kippen. Dabei benötigt der WaterRower ins etwa nur so viel Platz wie ein Stuhl. Sofern es die Höhe zulässt, ist diese Lagerungsmethode sogar die bessere.
Ergonomie & Komfort
Leidenschaftlicher Indoor Ruderer seit über 25 Jahren und Inhaber dieser Website.
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